»Schutzhundsport« ist einer der ältester Zweige der Hundeausbildung und wird  Hundefreunden in allen hundesporttreibenden Verbänden angeboten.

 

 

Im Jahr 1906 fand in Deutschland der erste Schutzhundewettbewerb statt. Sieger wurde der Deutsche Schäferhund Siegfried von Jena-Paradies (ehemals Barbarossa) .


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Prüfungen, die über 100 Jahre weitgehend gleich abliefen und unter anderem Angriffe des Hundes auf einen Figuranten (auch Schutzdiensthelfer genannt) enthielten, wurden unter dem Druck der öffentlichen Meinung modifiziert. Ziel der Prüfungen sind jetzt die Selbstverteidigung des Hundes sowie die Verteidigung des Hundeführers.

 

 

Hier eröffnet sich ein weites Betätigungsfeld. In den Abteilungen Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst wird die Vielseitigkeit des Hundes gefordert und gefördert.

 

Die Ausbildung eines Hundes in diesen Disziplinen erfordert kynologischen Sachverstand, Geduld, Einfühlungsvermögen, Verantwortung und natürlich die Selbstdiziplin des Hundeführers. Neben der Fährtenarbeit und den Gehorsamsübungen hat der Hund in der Abteilung C dem Schutzdienst einen  Scheintäter hinter einem künstlichen oder natürlichem Versteck zu finden und zu verbellen.

Stellen eines Scheintäters im Versteck (Henry vom Enzdamm)
Stellen eines Scheintäters im Versteck (Henry vom Enzdamm)
Stellen und Halten des Scheintäters bei der Flucht (Henry vom Enzdamm)
Stellen und Halten des Scheintäters bei der Flucht (Henry vom Enzdamm)

 

 

Freude an der Arbeit und Exaktheit bei der Ausführung der Übungseinheiten sind Qualitätsmerkmale einer guten, mit Sachverstand durchgeführten Ausbildung eines Sportgebrauchshundes in der Disziplin VPG. In jeder der drei Sparten Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst muss der Hund zum Bestehen der Prüfung eine geforderte Mindestpunktzahl erreichen. Außerdem gibt es drei verschiedene Prüfungsstufen: IPO I, II und III, wobei die Anforderungen stetig steigen.

 

Besonders geeignet für diese Ausbildung sind Hunde der sogenannten Gebrauchshunderassen: z.B. der Deutscher Schäferhund .

 

Rund 150.000 Mitglieder in den verschiedenen Hundesportvereinen bilden Hunde zum Schutzhund aus.

 

Der Gebrauchshund ist ein leistungsfähiger Arbeitshund. Er kann aufgrund seiner Triebqualitäten und seiner Konstitution vom Menschen für verschiedene Aufgaben ausgebildet und genutzt werden.

 

Der Gebrauchshund ist ein Wert an sich. Ihn und seine  genetischen Ressourcen zu erhalten gehört zur Pflege des Kulturgutes.

 

Besonders die Schutzhundarbeit mit ihren drei Disziplinen Fährte, Unterordnung und Schutzdienst ist hervorragend geeignet, um durch Ausbildung, Sichtung, Selektion und Zucht einen Hundetyp zu erhalten, der alle Eigenschaften eines Gebrauchshundes hat. Hunde, die Sozialverhalten, Intelligenz, Nervenstärke und entsprechende Triebveranlagung haben, um im Sport, aber auch als Diensthund Verwendung zu finden.

 

 

Übrigens: Der Name "Schutzhund" ist ein Überbleibsel aus den Anfängen von vor rund 100 Jahren. Heutzutage wird kein Hund von Zivilpersonen zum "Schutzhund" im wahrsten Sinne des Wortes ausgebildet.